Treffen in der Schweiz vom 14.09. bis 18.09.2011 bei René und Erika

Reisebericht zu den Bildern für die Galerie
Von Herbert Gockel

 

Am Mittwoch, den 14.09.2011 machten die bereits angereisten Clubfreunde eine Drei-Pässe-Fahrt über den Sustenpass (2224 m), den Furkapass (2431 m) und den Grimselpass (2165 m). Für diejenigen, die schon eine Weile im Berner Oberland Ferien gemacht hatten, war es der erste Tag mit schlechtem Wetter. Insbesondere der Sustenpass zeigte sich mit dichtem Nebel. In Andermatt gab es zur Erholung eine kurze Kaffeepause mit einem Bummel durch den Ort. Die Weiterfahrt brachte erst am Furkapass Wetterbesserung und die erhofften Sonnenstrahlen. Vor der Kulisse der Grimselwelt machten sich unsere Autos besonders gut.  Auf der Abfahrt vom Furka erreichten wir den Rhonegletscher. Hier machten wir eine kurze Wanderung bis unter die Eisdecke des Gletschers. Alles erstrahlte in blauem Licht des Eises. Es folgte die Abfahrt hinunter bis zum Ort  Gletsch und dann wieder hinauf auf die Passhöhe des Grimselpasses. Hier gab René grünes Licht für eine nicht ganz den schweizer Verkehrsregeln entsprechende Bergbezwingung. Man war zwar etwas nervös, hat aber Spass gemacht und keiner wurde erwischt. Auf der Nordseite des Grimsel ging es wieder bergab bis zur Gelmerbahn, die wir noch später wieder besuchen durften. Die dortige Hängebrücke war dank des Nebels nicht in ihrer wirklichen Dimension erkennbar, was für einige „Mutige“ auch gut war ;-)

 

 

Am Donnerstag, den 15.09.2011 reisten die meisten an. Für die Anwesenden hatte René und Erika aber schon ein Programm geplant. Wir besuchten die Aareschlucht, das Tor zur Grimselwelt und durchwanderten den 1,4 km langen Spalt in beide Richtungen. Es ging über teilweise frei an die Felswand montierte Stege und Tunnel durch eine Felsspalte, die an einigen Stellen nur einen Meter breit ist und bis zu 200 Metern emporragt. Von dort ging es noch einmal bis zur Gelmerbahn. Nervenkitzel für nicht Schwindelfreie, denn 106 Prozent Steigung an einer Stelle macht sie zur steilsten Standseilbahn in Europa. Oben wanderten wir über die Staumauer des türkisblauen und grün schimmernden Gelmersees. Da brauchten alle einen Schnaps. Erika hatte vorgesorgt. Zum Schluss konnten wir die Handeckfallbrücke bei klarer Sicht bewundern. Man braucht doch etwas Mut für die Überquerung. Wieder zurück im Hotel waren schon fast alle angereist.

 

 

Am Freitag, den 16.09.2011 ging die Fahrt früh morgens entlang des Nordufers des Brienzersees nach Meiringen. Hier erwartete uns etwas besonderes: Einer von drei schweizer Militärflughäfen. In einer zweistündigen Führung erlebten wir das Geschehen auf einem derartigen Flughafen in unmittelbarer Nähe. Wir waren gehalten, trotz Sonne auf eine Kopfbedeckung zu verzichten. Später wussten wir warum. Nach der Besichtigung des Fuhrparks zur Sicherheit und Betriebsbereitschaft des Flugplatzes kam die große Überraschung. Vier MDD SF 18 Hornet kamen aus den Hangars im Berg. Die Piloten grüßten uns, schwenkten mit dem Heck in unsere Richtung (ganz schön warm und –jetzt klar, warum keine Kopfbedeckung-zügig) und stellten sich direkt vor uns zum Abflug auf. Was dann kam war der pure Wahn. Tausende PS, also wie ein paar Omegas, ließen die Erde und unsere Körper erbeben. Hintereinander hoben die Maschinen vor uns ab. Ein tolles Bild am Himmel. Die Führung ging weiter und am Ende standen wir wieder draußen. Und dann kamen die vier zurück. Der erste setzte zur Landung an, berührte kurz den Boden und gab dann Vollgas um durchzustarten. Wir waren hin und weg und dachten an einen Zufall. Doch auch die anderen zeigten uns, wie man den Flieger beherrscht.

Alle starteten durch –ein wunderbarer Höllenlärm-, drehten eine Runde und kamen dann endgültig rein. Die vier rollten an uns vorbei zurück in den Hangar. Wir winkten den Piloten zu, und ich denke, die waren stolz auf ihre Arbeit an einem derartig anspruchsvollen Arbeitsplatz. Wir waren, zumindest teilweise, neidisch auf deren Möglichkeiten und den zur Verfügung stehenden Pferdestärken. Ach ja, wir durften auch in einer „Tiger“ der Schweizer Kunstflugstaffel „Patrouille Suisse“ Platz nehmen und in der Wartungshalle die „Hornet“ aus nächster Nähe besichtigen. Schon als kleiner Junge wollte ich Pilot werden und………….René und Erika sei Dank, es war etwas wirklich Besonderes und wir wissen nicht, welche geheimen Verbindungen die beiden zur Schweizer Luftwaffe haben.
Danach gab es eine Stärkung in Innertkirchen, bevor wir den Grimselpass bis nach Gersteneck hinauf fuhren. Dort stand die Besichtigung des unterirdischen Wasserkraftwerkes Grimsel 2 auf dem Programm. Wir fuhren durch einen fünf Kilometer langen Stollen bis zur gigantischen Kraftwerkshalle. Dabei unterquerten wir den Grimselsee, der ca. 80 Meter über uns lag. Der ganze Fels ist aus Granit, das schafft Vertrauen! Es ist faszinierend, was da so unter den Fels in den Berg hinein gebaut wurde und wird. Besonders beeindruckend waren die Bergkristalle in der Kristallkluft, der schönsten Kluft (Aushöhlung), die je entdeckt wurde. Wieder draußen, blieb allen Lotus Omega im wahrsten Sinne des Wortes die Luft weg. Die EVO-Fahrer hatten gut lachen und boten eine Mitfahrgelegenheit an! Aber die verzweifelten Wiederbelebungsversuche hatten am Ende doch Erfolg.
Der Abend klang mit gemeinsamen Abendessen aus.

 

 

Am Samstag, den 17.09.2011 Stand eine Bootsfahrt über den Brienzersee mit anschließender Dampfzugfahrt auf das Rothorn auf dem Programm. Direkt gegenüber unserem Hotel stiegen wir auf das Linienschiff, das im Zickzackkurs über den See pendelnd bis in den Hafen von Brienz fuhr, direkt gegenüber dem Bahnhof der Brienzer Rothornbahn. René und Erika hatten Wagons für unseren Club reserviert. Das Besondere dieser Zahnradbahn sind die Züge mit den echten Dampflokomotiven und den offenen Wagen. Hier gibt es noch richtige Mechanik und traditionellen Maschinenbau zu bewundern. Ein Leckerbissen für Eisenbahnfans und Technikbegeisterte. Nach einer Stunde und zwanzig Minuten hatten wir den Bahnhof unterhalb des Gipfels in 2.350 Meter Höhe erreicht. Das Wetter war an diesem Tag durchwachsen. Ein paar Tropfen hatten wir abbekommen.
Auf dem Berg hatte jeder eineinhalb Stunden zur freien Verfügung. Danach ging es die Strecke wieder bergab. In den Tunneln echtes Dampflokfeeling. Jede Raucherkneipe ist dagegen ein Luftkurort ;-).
Wieder zurück in Brienz ging es per Schiff wieder zurück ins Hotel. Für den Abschlussabend gab es eine Überraschung. René und Erika hatten uns einen Rätselbogen mit Fragen zur Region ausgehändigt, der in den Tagen ausgefüllt werden musste. Am Abschlussabend gab es für die richtigen Einlösungen eine Verlosung von Preisen der Firma Toblerone, von klein bis riesengroß. Der Hauptgewinn von 4,5 Kilogramm Toblerone ging an Miriam. Was das für Auswirkungen auf der Personenwaage nach sich zog, ist nicht überliefert.
Ich bedankte mich bei Rene und Erika für tolle Tage im Berner Oberland mit vielen schönen tiefen und hohen Ein- und Ausblicken.
Es wird uns lange in Erinnerung bleiben, das kleine aber feine Land der Schweizer. Und wenn wir dürfen, kommen wir gerne noch einmal zurück.

 

Am Sonntag, den 18.09.2011 traten wir nach dem Frühstück die Heimreise an. Der Alltag kehrte zurück, schade.