EVO-Story

(von Hans Pankalla)

 

Den Omega Evo 500 hat Opel in den Jahren 1991 – 1993 in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) eingesetzt und musste nach dem damaligen Reglement mindestens 500 dieser Fahrzeuge in Serie produzieren. Diese Aufgabe hat der Opel-Tuner Irmscher erledigt. Tatsächlich wurden in der Zeit von 1991 – 1993 nur rd. 320 Fahrzeuge gebaut, da Opel ab 1994 in der DTM den Calibra eingesetzt hat.

 

DTM-Evo von Volker Strycek

Die Abbildung zeigt einen vom Ex-DTM-Meister Volker Strycek gefahrenen EVO mit 410 PS Leistung und einer Spitzengeschwindigkeit von rd. 300 km/h.

 

DTM-Evo von Gerd Dobersch

Dieses Bild zeigt die letzte Ausbaustufe des EVO. Mit diesem 510 PS starken und 320 km/h schnellen Boliden gewann Gerd Dobersch 1996 die Spezial Tourenwagen Trophy (STT). Heute gehört das Auto Michael Bartsch.

 

Serienmäßiger Opel Omega Evolution 500

Die Abbildung zeigt einen EVO 500 in Serienausführung.

 

Im Ergebnis hat der für den Straßenverkehr zugelassene EVO 500 das gleiche knackige Outfit wie der DTM-Renner, angefangen von den 18 Zoll Rädern mit 235ér Breitreifen, den ausgestellten Kotflügeln, der breiten Spur, den hinteren ausgeschnittenen Radkästen, der Verschwellerung, dem verstellbaren Frontspoiler und dem geschwindigkeitsabhängig hydraulisch gesteuerten Heckflügel, dem Markenzeichen des EVO. Auch das Innenleben des 6-Zylinder-Reihenmotors mit 3 Liter Hubraum und 24 Ventilen, beinhaltet mit geschmiedeten Kolben, Kurbelwelle usw. die Auslegung des Rennmotors, der bis 10.000 U/Min. standfest sein musste. Im Sinne einer hohen Zuverlässigkeit und großer Reserven wurde die Motorleistung in der Straßenversion, gegenüber dem Rennauto mit zuletzt über 400 PS Leistung, nur moderat angehoben. Dennoch stehen hinreichende 230 PS bei einer Fahrleistung von angegebenen 249 km/h zur Verfügung.

 

Aufgrund der aus dem Rennsport portierten - und für ein Auto dieser Größenordnung ohnehin beispiellos guten Aerodynamik und Straßenlage erreicht das Fahrzeug einen sehr hohen Top-Speed. Die tatsächlich erreichbare Höchstgeschwindigkeit bestimmt der Fahrer abhängig von der Verkehrslage selbst und so mancher EVO-Fahrer hat die Tachonadel schon im Bereich von 270 / 280 km/h gesehen, ohne das die Höchstdrehzahl erreicht war.

 

Gemeinsamkeiten hat der seidenweich laufende Reihen-Sechszylinder mit dem Rennmotor hinsichtlich der Leistungsentfaltung. Die Maschine reagiert spontan auf das Gaspedal und dreht bei Bedarf blitzartig und ohne erkennbare Drehzahlbegrenzung hoch. Fantastisch ist auch das Fahrwerk des Autos. Auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten klebt der Wagen förmlich auf der Straße und  man fährt ohne nasse Hände zu bekommen ganz entspannt. Lediglich im Innenraum geht es mit dem üblichen Komfort des Omega 3000 und bequemen Irmscher-Sportsitzen seriennah zu.

 

Trotz der rennsportnahen Bauart ist das Auto extrem alltagstauglich und zuverlässig und keinesfalls nur eine Rennmaschine, die zum Rasen verführt. Man kann das Fahrzeug bei längerer Landstraßenfahrt mit um die 9 l/100 km und im Stadtverkehr mit 11 - 12 l/100 km bewegen. Der Motor ist bis 220 km/h nahezu nicht hörbar und auch  die Windgeräusche sind sehr gering. Die Bremsleistung liegt immer noch weit über dem heute üblichen Niveau, selbst dem - bekannter Nobelmarken. Man merkt schon an vielen Details, dass der EVO kein Auto aus der Massenproduktion ist! Hierfür spricht u.a. auch der ursprüngliche Kaufpreis. Die Fahrzeuge kosteten je nach Ausstattung rund 100.000 DM.

 

Heute sind vermutlich keine 200 EVO´s mehr vorhanden. Insofern handelt es sich mittlerweile um „schön seltene" und „selten schöne" Sammlerstücke, bei denen jeder Besitzer bemüht ist, diese im Sinne des Werterhaltes möglichst im Originalzustand zu erhalten.

 

Der EVO 500 ist eines der schönsten und exklusivsten Autos, die Opel in den letzten Jahrzehnten gebaut hat. Insofern ist zu hoffen, diese Fahrzeuge noch lange zu Gesicht zu bekommen.